Spiegelgrund : Leben in NS-Erziehungsanstalten

Gross, Johann, 2000
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-8000-3769-8
Verfasser Gross, Johann Wikipedia
Systematik BB - Autobiographien,Briefe,Tagebücher,Reden
Schlagworte Nationalsozialismus
Verlag Ueberreuter
Ort Wien
Jahr 2000
Umfang 158 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Illustrationsang Ill.
Annotation Annotation: Als Zeitzeuge eindrucksvoll, schildert Johann Gross ohne Sentimentalität und Selbstmitleid seine überaus harten Erfahrungen in NS-Erziehungsanstalten. Rezension: "Ohne Sentimentalität oder Selbstmitleid schildert Johann Gross, was er erlebt, erlitten und gesehen hat, berichtet von der Grausamkeit der Ärzte und des Personals, aber auch von Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft, die ihm von Kameraden und Außenseitern zuteil wurden." Treffend beschreibt der Klappentext diese Aufzeichnungen des 1930 in Wien Geborenen, die umso mehr Bedeutung erlangen, als kaum mehr Zeitzeugen in der Lage sind, ihre leidvollen Erfahrungen aus der Nazi-Zeit etwa im Rahmen von Projekten ganzen Schulklassen mitzuteilen. Darüber hinaus gibt dieser Band noch Anlass zu weiteren interessanten Beobachtungen, nämlich dem mehrfachen Wechsel in der Geschichtsbetrachtung: Christine Nöstlinger wirft im Vorwort einen Blick zurück aus der Gegenwart. Johann Gross selbst tut das keinswegs distanziert aus historischer Perspektive, vielmehr fast aus einer Sicht des Bewusstseins jener Jahre. Nicht um spezielle sprachliche Korrektheit bemüht, sondern in authentisch wirkender Umgangssprachennähe, ist auch politische Korrektheit aus heutigem Wissensstand nicht nachgetragen, wenn etwa auf S.95 und öfter (ohne die sonst bei gewissen Bezeichnungen üblichen Anführungszeichen) von Zigeunern (bekanntlich als "Sinti" und "Roma" in Österreich seit einigen Jahren anerkannte Minderheit) die Rede ist. Wolfgang Neugebauers zeitgeschichtliches Nachwort ist von informativer Sachlichkeit gekennzeichnet. Abschließend noch ein pädagogischer Tipp für den Einsatz des Buches im Unterricht: Bekanntlich wird Geschriebenes am besten behalten. Deshalb die Empfehlung, nach eingehender Auseinandersetzung mit Aufzeichnungen wie diesen oder den Bänden der Reihe "Die Wahrheit 38-45" und dem immer noch unerreichten großartigen Sammelband "Damals war ich vierzehn" (auch als Taschenbuch erhältlich), SchülerInnen in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis nach Erfahrungen jener Zeit forschen und sie schließlich in einem Projektband sammeln zu lassen. *ag* Franz Derdak